Der letzte Strand

Nachdem wir uns von unserem letzten Gorge-River-Walk erholt hatten, beschliessen wir auch mal was auf der kulturellen Ebene zu machen. Darum fahren wir nach McLaren Vale, wo sich wohl eine Unzahl von Künstlern unterschiedlichster Richtungen niedergelassen hat. Es regnet auch immer wieder, und darum ist auch an lange Spaziergänge nicht zu denken. Wir besuchen unterschiedliche Galleries, aber wie man an der

 

Kurzfassung des Tages erkennen kann, sind zwar ab und zu bemerkenswerte Teile zu sehen, z.B. bei Micky Barlow Aboriginalkunst oder in Red Poles, aber nichts nachhaltiges für uns. Darum beschliessen wir nachmittags noch einen kleinen Beachwalk einzulegen, und ramscheln ganz einfach.
Damit wären wir auch schon am 2.4. – und somit am Morgen nach unserer letzten Zeltnacht in South Australia – und auf diesem Urlaub. Kalt ist es gewesen, so wie die letzten 14 Tage in der Nacht, aber mittlerweile haben wir Wickel- und Schlaftechniken gefunden, die uns doch wohlige Wärme und einen gesegneten Schlaf bieten.


Heute ist Sonntag, und der Tag des Flohmarktes in Christie Beach. Klar muss man sich das ansehen, um zu erkennen, dass Australier in ihren Garagen wohl genau das gleiche Klumpert haben wie wir zu Hause, oder vielleicht auch noch ein wenig mehr davon. Schon skuril, was man da so zu sehen bekommt – aber so sind Flohmärkte eben.

 

 

Nach einem kurzen Abschlusseinkauf, steht allerdings der letzte Beachwalk der Saison an.
Von uns aus gesehen macht es den Eindruck, dass man da ganz entspannt an den Dünen am Meer entlang kilometerweit spazieren gehen kann – und genau das wollen wir auch machen.
Schilder lesen könnnen sollte man dabei allerdings nicht vergessen, denn bereits 1 km nach Ende des Christie Beach war schon gleich mal kein Weiterkommen, da wir an einem Cliff kehrt machen mussten.

Ja, der entsprechende Beachwalk durchgehend die ganze Küste entlang ist geplant – aber das anscheinend auch nicht erst seit gestern. Darum quasi wieder zurück zum Start, und die Strasse über den Klippenkamm drüber, um auf der anderen Seite auf den Beach von Port Noarunga. Dieser Strand ist dafür auch wieder kilometerlang und hat vorgelagert das Noarunga Reef, mit 1,6 km Länge und nur bei Ebbe sichtbar.
Strandleben gibt es heute einiges, und wir spazieren den Noarunga Beach bis zum Ende, wo der Onkaparinga Fluss (den wir vom River Walk nur zu gut kennen) ins Meer mündet.
Der Onkaparinga wird noch durchschritten, und ebenfalls wieder über den Klippen in die nächste Bucht hineingeschaut, bis wir wieder kehrt machen und nach Hause zurückkehren, wo noch eine ganze Menge Abschlussarbeit auf uns wartet.
Ein Zelt gehört reisefertig verstaut, alles mögliche ausgemistet und entsorgt, Sachen zusammengelegt und geschlichtet, usw. usw. – was eben zu tun ist, wenn man endgültig die Zelte abbricht.
Für morgen, unserem letzten Tag in Adelaide, sind wir also vorbereitet, das Auto wird in der Früh abgegeben, die Stadt noch angesehen und ein letzter gemütlicher Abend verbracht, bevor es auf die grosse lange Heimreise geht.

 

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Einer geht noch

Was für eine herrliche Nacht – wo man nicht ganz so friert wie die Nächte davor. Wir haben uns von der Gegend der Adelaide Hills und der Fleurieu Peninsula eigentlich nicht wirklich etwas erwartet, aber dann haben wir doch begonnen uns damit zu beschäftigen. Ja, wir waren früher schon mal da, aber nur um nach Kangaroo Island durchzufahren, und haben quasi nix bemerkt.

 

Gestern beim Durchblättern der Jubelbrochure fällt uns doch glatt der Begriff Gorge ins Auge und noch dazu ein Nationalpark. Man möge sagen, dass wir Nationalparks abgehakt hatten, aber einer geht anscheinend immer noch.
Also der Onkaparinga River Nationalpark wartet mit einem River Gorge Walk auf, und das können wir uns nicht entgehen lassen.

 

 

Bis wir den Beginn des Tracks gefunden haben dauert es dank South Australia Park Information Seite etwas, und wir umrunden mit dem Auto den ganzen Nationalpark, aber dann finden wir am Sundews Carpark unseren Startpunkt.
Der Track ist 6 km lang und mit Grade 4 ausgeschildert, was ein wenig herausfordernder ist, aber wir sind solche Tracks schon gegangen.

 

 

Los geht es also, zuerst einmal noch relativ gemütlich hinunter an den Onkaparinga River und in die Gorge hinein.
Unten sollte uns ein Stück am River erwarten, aber unsere Erwartungshaltung von einem River Walk stimmt mit den Gegebenheiten so gar nicht überein.
Keine Frage, dass die Gorge selbst eine Augenweide ist, wieder mit bernsteinfarbenem Wasser, roten Felsen und riesigen grauen Steinen.


Der Weg selbst ist allerdings von einer Augenweide weit entfernt, denn teilweise ganz und gar nicht zu erkennen.
Kraxeln ist heute angesagt und das immer am Abhang entlang in der Hoffnung, dass die Richtung stimmt.
Manche Stellen sind doch schon eine grössere Herausforderung, aber wir meistern die kritischen Passagen mit nur einem Fehltritt von einem Bein von Gerhard in den Onkaparinga River.

Das ist wieder mal eine Wanderung, die nicht nur die Beine beschäftigt, sondern der Kopf muss auch anständig mitarbeiten, damit man die schwierigen Kletterstellen auch wirklich unbeschadet hinter sich bringt – und das tun wir auch.

Am Ende des River Abschnittes geht es dann auf 500 Höhenmetern gleich mal wieder über den Link Trail so gut wie alle Höhenmeter auf einmal wieder rauf. Nach tatsächlich etwas mehr als 6 km sind wir wieder an unserem Ausgangspunkt, und haben die Gewissheit: ein Nationalpark geht immer noch.
Morgen ist dann aber endgültig Schluss mit Kraxeln und Wandern, es gibt wohl einen ausgiebigen Beachwalk und sonst nix – vielleicht ein bissl Zusammenpacken und noch die letzten Tage am Meer geniesen.

 

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Die Säulen von Grampians

Leicht durchwachsen ist der Blick heute aus dem Zelt – wieder einmal. Aber hier und da scheint blau durch, und darum entscheiden wir uns für unsere letzte Wanderung im Grampians NP zu den Pinnacles.
Gleich mal auf dem Campground machen wir unseren 1. Kilometer, da wir die Abzweigung in die Berge mal suchen müssen – aber sobald die Richtung klar war, ist alles fein.

 

Zuerst führt uns der Weg wieder hinauf den kleinen Creek entlang bis zum Wonderland Carpark, den wir von gestern schon kennen. Auf dem Weg reisst es tatsächlich komplett auf, und wir können den ganzen Tag mehr oder weniger im Sonnenschein weitermarschieren.
Schon allein dieser Weg hinauf ist grossartig, das letzte Stück kennen wir wie gesagt, und dann geht es zu den Pinnacles weiter.
Leider nicht durch den Grand Canyon, der am Ausgang gesperrt ist, aber die Umgehung hat es auch in sich.

 

 

 

 

 

 

 

Die Steinformationen sehen alle aus wie eingefrorene Säulen in schwarz, grau und rot und der Stufenweg teilweise verlangt uns wieder einiges ab.
Auf dem halben Weg des Aufstieges, liegt Gott sei Dank ein Stein der die Hälfte markiert, und von dort weg ist es fast schon leichter weiterzugehen.

 


Immerhin sind es heute über 500 Höhenmeter, die wir klettern – und teilweise wirklich ein wenig klettern, bis wir über diverse Sandsteinplatten den Gipfel des Pinnacle Peaks erreichen.
Das letzte Stück ist dann auch noch etwas ganz besonderes: the Silent Street; nicht das man in dieser Schlucht nicht reden sollte, aber eng und steil, teilweise mit einer Behelfsstreppe kann man sich da und dort an beiden Seiten der Schlucht abstützen um nach oben zu gelangen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Lookout: endlich der Blick im wirklich ins Land hineinzuschauen, und das auch noch fast waagerecht über Halls Gap.
Ein grossartigere Aufstieg !!! Den Weg hinunter wählen wir die kürzere aber doch steilere Route direkt ins Village, und sind froh nicht diesen Aufstieg gewählt zu haben, denn die vielen Stahlstufen sind bergab schon anstrengend genug.

 

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass dies wohl der perfekteste Abschluss im Grampians NP war, den wir wählen konnten. Natürlich gäbe der Nationalpark durchaus noch Stoff für 1 – 2 weitere Tage, aber leider müssen wir weiter.


Wir beschliessen allerdings gleich direkt an die Küste weiterzureisen, da die Wanderung nicht nur der Abschluss vom Grampians sondern auch die unserer Australienreise sein soll – zu topen ist sie nämlich nicht.

 

 

 

 

 

 

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Wos is heit fia Tog, heit is Wossafol Tog

 

Wir haben ja die ganze Nacht gehofft, dass uns nicht wieder so ein Tag ereilt wie gestern – nur Regen oder zumindest Niesel den ganzen Tag macht auch mürbe und ist zach. Zumindest hat es die ganze Nacht nicht auf unser Zeltdach geregnet, aber das Aufstehen war diesbezüglich doch nicht besonders verheissungsvoll. Noch immer hängen dicke Nebelschwaden in den Grampians und die Luftfeuchtigkeit ist sensationell doch. Wir denken schon daran vielleicht um einen Tag zu verkürzen, wenn es so weitergeht, ändern aber zumindest unseren Tagesplan und nehmen uns heute die Wasserfälle auf der C222 vor.


UND DAS IST GUT SO.
Der Weg führt uns zu unserer ersten Picknick Area beim Zumsteins und auf dem Weg nach oben über die Bergstrasse stossen wir irgendwann durch die Nebeldecke durch und haben freie Sicht. Fernsicht zwar noch nicht, aber zumindest kann man schon mehr als nur die Hand vor den Augen sehen.
Bei Zumsteins ist dann gleich mal unser ersten Wasserfall – die Fish Falls – zu erwandern. Nur 2 km pro Richtung tauchen wir in den Wald ein und gehen den Fluss entlang flussaufwärts zu den Falls.

Das bernsteinfarbige Wasser hat uns immer schon fasziniert und hier an den teils roten, grauen, schwarzen und braunen Felsen kommt es besonders gut zur Geltung. Der Wassserstand ist hoch und darum bieten die Fish Falls in mehreren Kaskaden einen herrlichen Anblick.
Auf 3 Ebenen erwandern wir diese Falls bevor wir wieder auf gleichem Weg retour zu unserem Auto unterwegs sind.
Ab jetzt begeben wir uns nur mehr retour Richtung Halls Gap und bleiben als nächstes beim grössten Fall des Grampians NP stehen.
Die MacKenzie Falls sind aber auch einfach ein Muss, und das wissen auch viele andere. Dementsprechend ist bereits auf dem Parkplatz viel los, aber es verläuft sich.
Als erstes machen wir einen kleinen Loop zum Broken Falls Lookout, den man leider nur aus der Ferne bewundern kann. Danach geht es zum Cranages Lookout, wo die MacKenzies von oben schon zu bestaunen sind.
Richtig Sinn macht es allerdings erst, wenn man sich auf den Weg 260 Stufen hinunter zum Fuss der Falls macht. Ja, natürlich ist es ein wenig beschwerlich, aber einfach unumgänglich. Am Fusse der Falls sieht man das ganze Ausmass und die gesamte Höhe dieser Wasserfälle, die sehr gut mit Wasser gefüllt sind. Einfach ein grossartiger Anblick.
Nach erfolgtem Aufstieg auf gleichem Weg geht es dann noch zum MacKenzie Lookout, wo man die ganze Landschaft inklusive der Wasserfälle noch von Oben bestaunen kann.
Allerdings ist noch nicht mit fertig, denn unser nächster Zwischenstop liegt beim Reed Lookout, wo wir jetzt erstmals in Land einischaun können und wir erwandern uns dort die Balconies. Zwei Felsvorsprünge die uns eher an alte Schildkröten erinnern, aber trotzdem wunderbar in den Abgrund hineinragen – und das teilweise in Nebelschwaden, wobei sich die Sonne beginnt durchzukämpfen.
Wanderung 3 also erledigt, doch lacht uns auf der Map noch der Grand Canyon beim Wonderland Carpark an.

Doch nicht mehr so ganz von der Wanderlust getrieben, denn schliesslich haben wir schon einiges in den Beinen (vor allem Höhenmeter und Steinstufen), können wir aber doch nicht widerstehen uns die Splitted Falls noch vorzunehmen. Warum: angeblich sind es nur 700 Meter vom Carpark entfernt. Wieder geht es unregelmässige Steinstufen rauf und vor allem runter zu einem wunderschönen Flusslauf und zu kleinen Falls – und leider muss man sagen, dass australische Ranger eventuell manchmal flunkern was die Entfernungen betrifft.


Egal, wir kämpfen uns wieder nach oben um dann auch noch bis zur Abzweigung zum Gand Canyon zu gelangen. Dort ist dann allerdings für uns heute Schluss, denn einerseits scheint ein Teil des Weges gsperrt zu sein und andererseits wollen wir auch keine grossen Sprünge mehr machen.
Ein wunderbarer Wasserfalltag geht so zu Ende, das Wetter hat aufgeklart und wir können guten Gewissens den Plan der vorzeitigen Abreise begraben – denn morgen ist es ganz bestimmt lecker zum Wandern.
Den Abend beschliessen wir noch bei einem lecker Fisch mit einer anständigen Portion Chips, die wir uns heute mehr als verdient haben, und freuen uns auf das letzte Eintauchen in den Grampians morgen.

 

 

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Grampians bei Nässe

Gestern haben wir es uns leicht gemacht, und sind nur 250 km am Sonntag vormittags aus Melbourne raus nach einem kurzen Einkauf für 4 Tage und in den Grampians Nationalpark rein. Obwohl rund um Melbourne doch noch einiger Verkehr war, kamen wir gut durch und sind am frühen Nachmittag erst mal beim Brambuk The National Park & Cultural Center aufgeschlagen um uns die erforderlichen Informationen für die nächsten 3 Tage einzuholen.

Nachdem wir unser Plätzchen bezogen haben, gabs noch einen kleinen Zug durch die Gemeinde, Halls Gap, die aus vielen Gelaterias, Bakeries und Souvenirgeschäften besteht. Einen General Store gibt es auch, der auch Immobilien verkauft, und neben 4 Campingplätzen allein hier auch noch 1.000te Cabins.

So weit so gut, unser Plan für die kommenden Tage steht soweit, und dann kommt der Regen in der Nacht. Leider haben sich die Wetterfrösche insofern geirrt, dass es nur ein kurzes Vergnügen sein sollte, denn den ganzen Tag über schifft es einmal mehr und einmal weniger.

Darum verbringen wir den ganzen Vormittag inhäusig mit der Planung von Kopenhagen, einem Zahntechnikertermin, Laptop putzen und alle sonstigen Dinge, die man normalerweise nicht in einem Australienaufenhalt so macht.

Gegen frühen Nachmittag in einer Regenpause – es nieselt nur – haben wir dann aber die Nase voll und der Bewegungsdrang hat gesiegt, und wir begeben uns entsprechend angedirndelt inkl. Aussiehut doch hinaus in die freie Wildbahn.

Gleich hinter dem Campground befindet sich der Botansiche Garten von Halls Gap, wo wir nur eine kleine Runde drehen wollen.
Daraus geworden ist dann doch eine kleine bis mittlere Wanderung durch den botanischen Garten hinauf in Richtung Chatauqua Peak. Den Gipfel erstürmen wir nicht, denn auf dem letzten Stück begegnen uns wieder wohlbekannte Steinplatten mit denen wir bereits Bekanntschaft gemacht haben, speziell wenn sie nass sind.

 

Ausserdem kommt uns ein Aussie vor besagter letzter Steinplatte entgegen, der uns davon überzeugt, dass es heute da oben ohnehin nichts zu sehen gibt ausser Nebel.

Darum machen wir kehrt und noch einen Loop über Bullaces Glen und Venus Baths.
In Summe muss man aber schon sagen, dass dies hier ein herrliches Gebiet ist und der Wald ist grossartig.

 

Wir können auch immer mehr verstehen, darum der Grampians NP so beliebt ist, abgesehen von seiner Nähe zu Melbourne.
Darum hoffen wir jetzt inständig auf trockenes Wetter morgen – zumindest wurde es versprochen – damit wir in den nächsten beiden Tagen noch mehr in den NP eintauchen können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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